Münsterland Open 2022

Chronik eines Untergangs. Nach mehr als 23 Jahren habe ich das Münsterland-Open mal wieder mitgespielt. Mit Lukas an meiner Seite gingen zwei MIPler an den Start. Unser ehemaliges Mitglied Michael (jetzt in Kölle) war auch am Start.

Nach Corona-bedingter Pause freuten wir uns auf das Turnier. Doch die Freude währte nicht lange. Bereits in der ersten Runde musste Lukas sich gegen einen 1700er Jugendlichen (gesetzt an 117) geschlagen geben. Auch Karsten musste in der zweiten Runde gegen den stark aufspielenden Jugendlichen die Segel streichen.

Am Ende schaffte es unser Gegner aus den ersten beiden Runden auf den 7. Platz im Turnier mit einer Elo-Leistung von 2300. Die Pandemie-bedingte Pause (neben beginnender Altersschwäche?!) sorgte dafür, dass auf Elo-Zahlen kaum Verlass ist.

Zum Glück nahm ich meinen ersten Gegner (gesetzt an 137 – Platz 33!) aus der ersten Runde ernst und gewann nur nach einem klaren Fehler seinerseits! Im Laufe des Turniers wurde man zunehmend unsicherer, was die eigenen Züge betraf. Ein unnötiger (überheblicher) Blitzzug in Runde 6 zerstörte meine grandiose Gewinnstellung. Aber auch dieser Gegner (gesetzt an 89 – Platz 12!) nahm mehrere starke Gegner einfach auseinander.

Unter einigen 2000er Spielern war der Frust zu spüren, denn ein Sieg (Juchu!) gegen einen vermeintlichen Gegner mit 1700 wird nicht so richtig belohnt. Die Wahrscheinlichkeit gegen einen 1800er zu verlieren ist jedoch deutlich größer. Über weitere Ergebnisse schweigen wir mal an dieser Stelle.

Normalerweise gehen wir ja immer nach der Runde Essen oder ein Bier trinken. Bei Rundenbeginn um 17:00 Uhr erweist sich das jedoch als unmögliches Vorhaben. Dafür kann man den Vormittag zum Arbeiten nutzen und so nicht die Zeit mit Vorbereitungen verplempern. Übrigens  wurden manche Spieler wahrscheinlich Opfer ihres Lichess-Accounts. Wenn man den Alias eines Spielers kennt, sieht man alle seine in der Pandemie geblitzten Partien. So gläsern, wie Beyoncés Glaspferd auf einem der neuesten Alben.

Das Münsterland-Open ist jedoch top organisiert! Der SK 32 ist ein sehr gut aufgestellter Schachclub mit Ehrenämtlern, die seit mehr als 30 Jahren für den Schachsport aktiv sind – Hut ab! Die Turnieratmosphäre ist angenehm und der Spielort nicht in der Pampa, sondern an einem attraktiven Standort.

Nächstes Jahr gerne wieder, sofern sich die Elo-Zahlen beruhigt haben oder wir wieder etwas jünger geworden sind!

Baum mit geharktem Beet
Münsterland – Hier ist die Welt noch in Ordnung.