Tandemschach in der Zappbar
In den 80ern haben diejenigen, die als Jugendliche Schach gespielt haben, auch Tandemschach kennengelernt. Die wilde Hackerei auf den Brettern wurde von den meisten erwachsenen Mitgliedern meines Schachclubs als sinnnlose Spielerei abgetan. Trotzdem hatten wir immer viel Spaß dabei.
Eher durch Zufall wurde an einem Spielabend des ehemals stärksten Frankfurter Schachvereins (BvK) das Tandemschach in Frankfurt wiederbelebt.
Mit FM Bernd (2183), FM Harry (2186), Schnellblitzer Hendrik (2096) und Karsten/Lars (beide 2091) wurde bei einem DWZ-Schnitt von über 2130 ein respektables schachliches Tandem-Niveau erreicht. „Wiedereinsteiger“ Bernhard (2151) ließen wir dann auch noch mitspielen.
Mit Schach- und Matt-Einsetzen wird es ziemlich dynamisch und die Partien so chaotisch, dass „schweigsame“ Zuschauer die Schachwelt nicht mehr verstehen. Denn Seiteneinsteiger, die in den 80ern kein Tandemschach gespielt haben, haben einfach keine Chance.
Vielleicht sind der gefühlte Zeitsprung in die Vergangenheit und die häufigen überlauten Freudenjubel die Hauptgründe, warum es uns so gut gefällt. Doch dem Wirt wird’s einfach manchmal zu viel. Die Zeit vergeht wie im Flug – um Eins (huch schon so spät) ist alles vorbei – ein fantastischer Schachabend in der Zappbar ist zu Ende.