Schöner Schach spielen im Bethmannpark

Im Gründungsmythos spielt der Bethmannpark für unseren Verein eine ähnlich große Rolle wie der Nil für Ägypten oder die Bergwiese Rütli für die Schweiz. Umso bedauerlicher war die lange Sperrung eines Teils der Schach-Plätze wegen der Umbauten im Rahmen der Restaurierung der Orangerie.

Nun erstrahlt der Park in neuem Glanz. Der Chinesische Park ist nach dem Brand schon seit einiger Zeit wiederhergestellt. An die Stelle des alten Gewächshauses wurden Bäume gepflanzt. Die Orangerie ist nun mit großen Fenstern versehen. Der Eingangsbereich am Mauerweg wurde neugestaltet und erheblich erweitert.

Der Brunnen wurde renoviert und wird im Sommer hoffentlich in Betrieb gehen. Die Pergola wurde komplett abgerissen und erneuert. Dort wurden auch zwei neue Schachtische aufgestellt. Allerdings wurde dafür der Bereich mit den alten Schachtischen neben den Großfiguren platt gemacht. Für eine Toilette wurden zwar Leitungen verlegt. Für die Sanitäranlage scheint aber das Budget zu fehlen. Armes Frankfurt.

Aber zurück zum Gründungsmythos. Es gibt nur einige wenige mündliche Überlieferungen. So wird immer wieder der Name Randolf erwähnt. Der Verfasser wollte dem endlich auf den Grund gehen, um einer Legendenbildung vorzubeugen. Doch wie Thomas Mann feststellte: „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit.“ Lange wurde nach schriftlichen Zeugnissen gesucht, die sich schließlich in verschiedenen mediävalen Archiven fanden. Es schält sich ungefähr folgendes Narrativ heraus:

Die Quellen berichten, dass einst König Randolf der DeZwo-DeVierte mit seinen 15 Rittern diesen erquickenden Ort fand und sich niederließ. Er heiratete eine Dame aus mächtigem Hause, baute wehrhafte Türme sowie Remisen für seine Pferdchen. Er knechtete seine Bauern und wies sie an, quadratische Felder zu bestellen und auch noch en passant eine 64-Felderwirtschaft zu betreiben. Er ließ den Randolfschen Schachpark anlegen, dessen Name aber später durch einen Frankfurter Bankier verdrängt wurde. In diesem Park wurde das Blitzen erfunden, wobei im Sommer Sonnenuhren und im Winter Sanduhren benutzt wurden. König Randolf befahl, viele Schachturniere auszutragen. Aber seine Hofschranzen waren wirklich erbärmliche Stümper. Ermattet und unzufrieden setzte er sich auf eine Parkbank und schickte schnelle Läufer quer durch das Land. Sie verbreiteten die Botschaft, dass der König den Schachclub Matt im Park zum Wohle der Stadt und des gesamten Erdkreises gegründet habe. Er fordere die Besten und Edelsten des Landes auf beizutreten.

So geschah es.

Und so geschieht es bis heute.