Review Erfurter Schachfestival 2014
Bereits zum zweiten Mal machten sich mehrere MiPler (Dirk, Jürgen und Karsten) nach Weihnachten in Richtung Erfurt auf, um das Erfurter Schachfestival mitzuspielen.
Zum ersten Mal konnten wir auch den Dom von innen anschauen und Erfurt noch besser als in 2013 erkunden.Mit 154 Spielern (Elo > 1900) im Meisterturnier waren Dirk und Jürgen eher im unteren Bereich des Feldes angesiedelt und Karsten fast im oberen Drittel.
Die erste Runde begann direkt mit ein paar Überraschungen. Jürgen schlug FM Hans Werner Ackermann (2227), Dirk Ulrich Martin Wolf (2165) und Karsten verpatzte den Sieg gegen den Präsident des hessischen Schachverbands Thorsten Ostermeier (1919).
Im weiteren Verlauf des Turniers kassierte Jürgen 5 Nullen hintereinander bevor er wieder auf die Spur kam. Man darf jedoch nicht vergessen, dass seine Gegnerschaft unter anderem aus WIM Filiz Osmanodja sowie einem weiteren FM und CM bestand. Alles in allem erspielte Jürgen eine Leistung, die knapp unter seiner DWZ lag.
MiP-Topspieler Dirk
Unser MiP-Topspieler war Dirk. Er erspielte eine Elo-Performance von 2221 (DWZ 2143!) und hob damit seine DWZ auf 2005 Punkte. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Spitzen-Leistung und dem 64. Platz! Zwar konnte er keinen FM besiegen, doch immerhin ein Remis gegen FM Harald Behrens (2150) mit Schwarz war drin.
In derzeit gewohnt sicherem Stil konnte er sich gegen durchgängig stärkere Gegner sehr gut behaupten. Wir sind gespannt auf die nächsten Mannschaftskämpfe, wo er dann durchgängig schwächere Gegner besiegen muss.
Karsten hatte ein Déjà-vu zu Erfurt 2013. Er konnte einfach nicht gegen die 19xx-Spieler in dem Maße punkten, wie er es eigentlich sollte. Den Grundstein zum Abstieg legte FM Paul Zwahr, der aus leicht schlechterer Stellung Karsten vollständig auseinandernahm.
Vielleicht hilft ja mal ein Taktiktraining?! Mit welchem Zug (eigentlich relativ einfach zu sehen) gewinnt Weiß sofort (siehe Diagramm)? Natürlich ist diese Partie nur eine aus acht, aber irgendeine Ausrede muss ja vorhanden sein.
Erfurt
Das Erfurter Schachfestival ist ein wirklich schönes Turnier, das jedem Schachspieler, der sich auch gerne abseits des Turniersaals bewegt, zu empfehlen ist.
Negativ (neben der allgemein bekannten und nicht vermeidbaren Aufzugsthematik) ist uns nur die Fairness einiger weniger Spieler aufgefallen. So gab es leicht unsportliche Dinge wie die Aussage eines Spieler „Ich nehm zu jeder Zeit immer Remis an!“. Das dies natürlich nicht stimmte und lediglich den Gegner unter Druck setzte, war unangenehm. Weitherin wurde die Notationspflicht in Zeitnot verletzt und der „Doppelzugtrick“ angewendet. Aber das liegt nicht an Erfurt, sondern an den Schachspielern.
Gerne kommen wir nächstes Jahr wieder nach Erfurt und freuen uns auf die sehr guten Lokale, die super Atmosphäre und eine gelungene Turnier-Organisation.
In diesem Sinne und bis zum nächsten Turnier!